Masern
Kinderkrankheiten sind, wie häufig fälschlicherweise angenommen, leider keine Kleinigkeiten:
Insbesondere die Masernerkrankung kann bei Kindern, wie bei Erwachsenen in etwa jedem 10. Fall zur Schwächung des Immunsystems mit schweren, lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Pneumonie führen. In 1:1000 Fällen kann es zu einer Gehirnhautentzündung kommen. Bei an Masern erkrankten Säuglingen kann auch noch Jahre nach der Masernerkrankung ein immer tödlich verlaufender Gehirnzerfall auftreten, die subakut-sklerosierende Panencephalitis (SSPE). Gerade wenn Sie eine Schwangerschaft planen, sollten die Eltern ein viertel Jahr vorher unbedingt Ihren Impfstatus überprüfen lassen und gegebenenfalls fehlende Impfungen nachholen.
Verlauf der Erkrankung:
Typisch sind grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber und ausgeprägtem Krankheitsgefühl. Erst nach einigen Tagen beginnt der typische Masernausschlag im Gesicht und hinter den Ohren. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt bereits 5 Tage vor Auftreten des typischen Masernausschlags, jede ungeschützte Kontaktperson erkrankt.
Im Jahr 2013 kam es in Deutschland leider zu einer beachtlichen Fallzahlzunahme auf 1700 Erkrankungen, davon alleine 700 in Bayern ! Antibiotika sind bei Viruserkrankungen wie Masern wirkungslos – Schutz bietet nur die zweimalige Impfung.
Die aktuelle Empfehlung der Impfkommission für alle nach 1970 Geborenen lautet daher:
- für alle, die bisher nicht oder nur 1x geimpft wurden
- bei unklarem Impfstatus
einmalige Masernschutzimpfung.
Die Kosten werden vollständig von den Krankenkassen übernommen.
Bei Fragen zur Masernimpfung stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung,
Ihre Frau Dr. Birgit Tatsch
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